Die westliche Allianz, das atlantische Bündnis, ist ei­ne Verteidigungsorganisation der freien Welt. Die mi­litärische Stärke der NATO wird nicht von offensiv­strategischem Denken und auf Überlegenheit gerich­tetem Hochrüsten bestimmt wie beim Warschauer Pakt. Die ideologisch begründete Welteroberungs­politik und Strategie der Sowjets fußt zwangsläufig auf militärischer Macht zur Durchsetzung politischer Zielsetzungen, wo immer dies dem Kreml ohne unkal­kulierbares Eigenrisiko angezeigt und möglich er­scheint. Die sowjetische Rüstung, insbesondere wäh­rend der letzten Dekade, auf allen Feldern moderner Militärtechnologien hat die NATO zunehmend vor Probleme gestellt und in Zugzwang gebracht. Sowohl die konventionelle als auch nukleare Überle­genheit des Ostblocks hat sich in dieser Zeit in einem Maße erhöht, die längst nicht mehr mit einem beson­deren Sicherheitsbedürfnis der UdSSR aufgrund der Erfahrungen des letzten Weltkrieges zu rechtfertigen ist. Wenn auch nicht anzunehmen ist, daß die Kreml-Führer angesichts des Gleichgewichts des Schrek-kens nuklearer Vernichtungsmittel auf beiden Seiten leichtfertig einen Konflikt beginnen, so verleiht ihnen ihre ständig und zügig wachsende militärische Macht jederzeit die Möglichkeit, sie auch zur Durchsetzung ihrer Ziele einzusetzen, zumindest mit deren Andro­hung politische Pressionen auszuüben. In Europa und in aller Welt gibt es dafür seit Ende des Zweiten Weltkrieges genügend Beispiele, der Vernichtungs­krieg gegen Afghanistan ist jedem von uns täglich ge­genwärtig.

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