1991 wird das Jahr sein, in dem die letzten über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus erhalten gebliebe­nen Schlachtschiffe außer Dienst gestellt werden — und dies wird diesmal wohl das unwiderrufbar endgültige "Aus" sein. Nach langer Zeit des "Eingemottetseins" waren sie zu Anfang der 80er Jahre unter dem Eindruck der vehementen sowjetischen Aufrüstung zur See noch einmal modernisiert und in Dienst gestellt worden, in der Hauptsache wohl, um den sowjetischen 25.000-ts-Nuklear-Kreuzern der KIROV-Klasse einen angemesse­nen Gegner entgegenstellen zu können. Jetzt, da die Zeichen zwischen Ost und West auf Entspannung stehen und die Bedrohungsfaktoren beiderseits schritt­weise abgebaut werden, hat man für solche Schiffe nur noch wenig Bedarf. Ihr letzter Akt war spektakulär: Im Golfkrieg haben sie mit ihrer weitreichenden, punktge­nau schießenden schweren Artillerie auf Ziele der ira­kischen Invasoren noch einmal ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können, und dabei waren sie außeror­dentlich erfolgreich. Jetzt sind diese Schiffe einfach zu teuer geworden - und dies in jederlei Beziehung: Zum einen binden sie über 6.000 Mann Besatzung (damit könnten weitere siebzehn Flugkörper/AEGIS-Kreuzer der TICONDEROGA-Klasse oder zwanzig der noch neueren Zerstörer vom jetzt zulaufenden Typ ARLEIGH BURKE bemannt werden), zum anderen sind ihre lau­fenden Betriebskosten eminent hoch, und drittens hat man für die 50 Jahre alten Einrichtungen und Anlagen an Bord einfach keine Ersatzteile mehr, so daß diese — wenn sie fällig werden — in kostspieligen Prozessen sozu­sagen "von Hand" angefertigt werden müßten.

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